Freitag, 25. August 2006

Ich und Johnny Cash

Gestern, an meinem Ehrentag, hatte meine Landstadt etwas für mich vorbereitet, im örtlichen Lichtspielhaus lief „Walk the Line“, der Johnny-Cash-Film, den ich im Frühjahr natürlich verpasst hatte. Ich fand das schön, viele andere offenbar auch, denn der Film war sehr ausverkauft.

Aber irgendwie wurde die Geschichte dann so erzählt, wie auch diese ZDF-Historiendramen über die Flut oder Dresden immer aufgebrochen werden, Frau steht zwischen zwei Männern oder hier eben Mann zwischen zwei Frauen. Und so wird es zu einem sehr bewegenden Liebesfilm, der Cash aber, der mich interessiert hätte bleibt so ziemlich absolut auf der Strecke. Als einsamer, bruderloser Wolf irrt er durch den Film, kommunizieren tut er eigentlich nur mit seinen Frauen. Für mich war das ein bischen wenig.

Reese Witherspoon machte es aber mehr als wett.

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Mr. Nap (Gast) - 26. Aug, 12:41

Hab den Film immer noch nicht gesehen. Muss ich mir mal endlich auf DVD ausleihen. Du bist der Erste von dem ich keine Begeisterung von diesem Film höre.

Seine letzte American Recording Platte ist sehr gelungen finde ich. Aber ist schon immer ein bißchen komisch wenn nach dem Tode eines Künstlers neue Alben released werden, vor allem wenn sie das Werk nicht selber vollendet haben. Die letzte Strummer brauch ich auch noch. Ganz übel waren die Post-Tod-Veröffentlichungen bei Townes Van Zant.

Knappekulla - 26. Aug, 23:15

Die letzte Strummer ist ganz groß. Ansonsten bin ich halt eher ein Meckerpott. Der Regisseur des Films meint, dass seine Darstellung des Lebens so stimmt und sagt sogar in einem Interview, dass Cash selber in seinen autobiographien Blödsinn erzählt hat. Dennoch war das große katastrophale Essen zum Beispiel nicht zu Thanksgiving, sondern zum Geburtstag seines toten Bruders und er schlug sich bereits am Flughafen mit einem anderen Bruder, weil er nämlich vor allen dingen ein ziemliches Arschloch gewesen sein muss in seinem Brass und nicht der verlorene Kerl, Nummer halbzart. Ich kann wahrscheinlich die Idealisierung von Sucht nicht so gut leiden. Und diese Kitschversion vom ersten Vorspielen bei Sam Philips...nee, sowas ist dann doch nichts für mich. Und wie das Komponieren von Liedern verkitscht wird, erst recht nicht.
Boogie (Gast) - 26. Aug, 23:56

Ich bin ja ein großer Freund der Dokuhistoriendramen, als alter Phoenixkucker. Ich fand "Walk the line" durchaus kurzweilig, auch wenn es mir in einem Punkt so geht wie dir: das ist nicht der Cash (und die Geschichten dahinter) den ich spannend finde. Der Film ist ein Lovestory mit, wie ich finde, beachtlicher schauspielerischer und musikalischer Leistung der Darsteller. Nicht mehr, nicht weniger. Mehr will der Film auch nicht (obwohl er das Potential durchaus an der einen oder anderen Stelle abdeutet, z.B. der eingeschlafenen Luther Perkins im Bus, nach dem Knastgig, mit brennender Zigarette im Mund...).

Und was Joe Strummer angeht: auf seiner letzten Scheibe ist eins der besten Lieder die er je geschrieben hat: "Coma Girl". Seine Version von "Redemption Song" zusammen mit Johnny Cash ist ausserdem ein gewichtiger Grund sich die "Unearthed" von Cash zu Weihnachten zu wünschen.

Cashbüschel (Gast) - 28. Aug, 02:07

Uhh... What Boogie said.

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